Die meisten meiner architekturbezogenen Plastiken und Arbeiten für den öffentlichen Raum entstammen – wie meine anderen Stahlplastiken auch, und wie im Kapitel zur Stahlplastik beschrieben- einer imaginierten gegenständlichen Wirklichkeit.
Manchmal aber bin ich gerade bei den für spezifische Orte und Zusammenhänge entwickelten Arbeiten andere Wege gegangen. So entstanden zum Beispiel für das Seenforschungsinstitut in Langenargen eine Video- und Klanginstallation, für die Blindenschule in Ilvesheim eine klingende Kugelbahn, für den Gedenkort für das Flugzeugunglück bei Überlingen ein ganz realistisches, wenn auch überdimensioniertes Bild und für das Kunstfestival »HECHT AN DER GRENZE« ein Hörstück.
Der Faktor »Bewegung« und somit auch »Zeit« spielt in fast allen meinen ortsbezogenen Arbeiten eine wesentliche Rolle. In meinem ersten öffentlichen Auftrag 1990, dem »Zauberlehrling« ist das bereits angelegt, als bildliche Vorstellung, aber auch als Strategie, durch die Vorstellung von Bewegung einen größeren Raum als den von einer Plastik statisch besetzten punktuellen Ort zu definieren und diesen größeren Raum als Teil des Werkes mit einzubeziehen. Ausgeprägt und durch die Mehrteiligkeit verstärkt, setzt sich dieses Vorgehen in »Vier Kreisel«, »Baumfrüchte« und »die zerrissene Perlenkette« fort.