In meinem Atelier finden sich kleine Sammlungen von Naturalien und Artefakten. Steine, ein Stück Lava, eine getrocknete Kugelfischhaut, Fehlgüsse aus der Eisengießerei gehören dazu, ebenso exotische Nüsse, Blätter, Baumrindenstücke, ein kleiner kubanischer steinerner Orisha, Glaslaternchen aus Neapel, verrostete Stanzteile aus dem Hafen von Cádiz, Baumfrüchte, ein leeres Kistchen, Papageienfischschuppen, Seesterne, Korallen. Manchmal, selten, nehme ich sie in die Hand, betrachte sie, ihre Oberflächen, ihre Vertiefungen und Hohlräume, ihre äußere Form, befrage sie nach ihrem potentiellen erzählerischen oder auch ikonografischen Gehalt. Wofür könnten sie stehen, welcher Zustand ließe sich mit ihrer Hilfe veranschaulichen, welcher Anker in der Welt könnten sie sein? Meist aber sehe ich sie nur aus dem Augenwinkel, sie sind beiläufige Begleiter, stumme Anwesende.
Meine Plastiken sind fast ausschließlich aus Stahl, diesem harten und doch formbaren Material. Ich baue die Formen aus kleinen Stücken, verschweiße die Nähte, schleife die Oberflächen zu homogenen Flächen. Alle meine Arbeiten sind gegenständlich. Sind es in meinen Zeichnungen vor allem vorgestellte Landschaften und andere Räume, die mich interessieren, so sind es bei den Stahlplastiken die Dinge selbst, die Gegenstand meiner Überlegungen sind, erfundene Objekte, die der realen Welt angehören könnten – sei es der organischen, der anorganischen oder technischen Welt -, die dort so aber nicht existieren.