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Baumfrüchte 2003

Innenhof der Klinikverwaltung Ulm

Die Situation: ein Gebäude, licht und transparent, mit Blick durch den verglasten Innenhof hinaus in die Landschaft, über eine Senke hinweg zum Waldrand. Landschaftsausschnitt als Bild.
Der Blick hinaus war bestimmend für mein Nachdenken über diesen Raum. Ich stellte mir vor, dass die zu entwickelnde Arbeit diesen Weg der Augen von Innen nach Außen beschreibt, oder dass sie das Draußen herein holt, als Spiegelung, als Fortsetzung, als Zitat, als Erinnerung, als Hereinwachsen oder Hereinwuchern.

Im Innenhof  stehen fünf neu gepflanzte Bäume. Sie können als genau das verstanden werden, als Zitat, Erinnerung.

Die Arbeit „Baumfrüchte“, die die Assoziation von fallenden verholzten Baumfrüchten nahelegt, schließt sich dem an. Das Bild ist allerdings gebrochen durch  Momente von Fremdheit, ausgelöst durch ihre vergleichsweise gewaltige Größe, die überraschende Lage eines der Körper auf dem Dach, ihre Gestalt, die eine Idee von Frucht und nicht  Abbild einer bestimmten Spezies verkörpert.

Eine der Früchte ist auf dem Dach liegen geblieben. Sie lenkt den Blick nach Oben, wenn man in einem der unteren Stockwerke steht, bzw stellt eine Sichtverbindung von Oben nach Unten her, wenn man von einem der oberen Stockwerke aus hinaus schaut. Sie unterstreicht in jedem Fall die vertikale fallende Bewegung der gesamten Installation.
Eine weitere Baumfrucht scheint  auf der Fläche des Innenhofes gleich umzukippen, eine andere steht dort gerade noch auf ihrer Spitze, berührt den Boden minimal, so dass sie fast noch nicht ganz angekommen zu sein scheint.

  • Stahl geschweißt, dreiteilig,  250 x 200 x 200 cm,  200 x 160 x 160 cm, 200 x 160 x 160 cm
  • Hergestellt in Zusammenarbeit mit der Schlosserei Komet Urbach
  • Fotos: Dirk Altenkirch